Gut ins Ohr gehen die Dänen MALRUN, die auf »The empty Frame« eine Mischung aus Metal und angeproggtem Rock bieten. Die Vocals sind melodisch. Instrumental gibt es sehr viele Wendungen, also trifft das Prädikat progressiv durchaus zu. Leider wollen die Dänen aber hier und da ein wenig zu viel. Das heißt, da wo RUSH immer den Song im Blick haben, überfrachten MALRUN das eine oder andere Mal den jeweiligen Song.
Tja, leider ist der Begriff Prog Rock/Metral seit den frühen 1980ern immer dehnbarer geworden und entbehrt eigentlich seit diesem Zeitpunkt schon fast jeder Grundlage. So auch bei den Schweizern PRISMA, die mit ihrem Zweitling »You name it« (werde ich tun!) ein Soundpotpourri aus drögem Rock, Alternative und Grunge mit Metal-Gitarren bieten. Alles ohne eine bestimmte Stoßrichtung dabei vorzugeben. Das klingt vor allem desorientiert, weil PRISMA eben nicht wissen, ob sie im nächsten Leben lieber U2, FAITH NO MORE, PINK FLOYD, DREAM THEATER oder SOUNDGARDEN sein würden.
Matthias Mader
Prog ist ja immer so eine Sache. Festgefahrene Motive seit den 70er Jahren, leicht aufgemotzt in den 90ern, da findet sich nur wenig wirklich Progressives, was den Namen verdient. Aber so ist es mit Stilen eben und Progrssiv bedeutet dann eben ein bestimmtes Strickmuster und nicht die Bedeutung des Wortes. Auch die dänischen LIS ER STILLE sind nicht gänzlich von bestimmten Msutern entfernt, schaffen es jedoch durchaus als progrssiv im Sinne des Wortes durchgehen zu können. Also irgendwo trampeln sie abseits des Progmainstream das Gras nieder, folgen jedoch dem Hauptpfad an der Seite. Und was mich bei vielen sogenannten Prog-Bands stört, die fehlende Härte, ist auf »Nous« nicht wirklich wichtig. Wäre wahrscheinlich hier eher störend, denn die zaghaften Melodien und Kompositionen wirken eher zerbrechlich und sowas muß man dann eben mit Samthandschuhen anfassen. Sollte jeder Fan zumnidest mal gehört haben.
Otger Jeske